Ausstellung
16/04/25 13:18

Einfache Frage: Warum male ich nicht mehr?
Einfache Antwort: Computer.
Ende der Achtziger hatte ich schon eine ganze Weile Briefumschläge mit Aquarellfarben verziert und mit der Post an Freunde und Freundinnen verschickt. Ich wusste nicht, dass man das Mailart nennt, ich machte es einfach. Da kam der Gedanke auf: Wenn was bei der Post verloren ginge, das wär doch schade. Also kaufte ich richtiges Aquarellpapier und machte, was man mit Aquarellfarben eben nicht macht: gerade Linie statt wässriges Ineinanderfließen, Strich statt Hauch, Block statt Feld. Aber auch kombiniert mit Pastellkreide. Und mit Collage-Elementen. Manches misslang, und als ich 1993 endlich einen Computer hatte, wollte ich die Bilder besser am Bildschirm planen. Stattdessen begann ich, Bilder am Bildschirm zu machen, noch laienhafter und unverschreckter als bei den Aquarellbildern vorher, aber es war eine neue Zeit, und ich fand sie toll. Die Ideen zu absurden, am Bildschirm entstandenen Bilderbüchern kamen, aber ich hatte zunächst keine Kamera, sondern nur einen billigen Scanner. Das war auf Dauer doch zu einengend. Die erste Kamera: 2003.
Als ich um 2008 noch einmal versuchte, auf die Aquarellfarben zurückzugreifen, gelang gar nichts mehr. Es war vorbei. Ich hatte gemacht, was für mich mit meinen Mitteln zu machen war. Die Fotografie hatte den malerischen Impuls geschluckt und beanspruchte ihn nun ganz für sich.
Würde ich heute noch auf meine Art aquarellieren, wenn ich die eine Chance wahrgenommen hätte, die sich zu einer Ausstellung bot? Kann sein. Stattdessen gibt es nur eine winzige Dauerausstellung im Internet (Einzelbilder anklickbar):
Aqua