Erkenntnis und Interesse

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Zack, erstmal in den Rotehorn-Park, um zwei neue Arten zu entdecken: den Goldspatz und die Mokkatortenente. Lass ich mir gleich patentieren, schnappt mir keiner weg. Dann, zack, in die Gruson-Gewächsäuser, ach was, die Gruson-Gewächswelt, die grüne Hölle Magdeburgs. Wo Schwiegermuttersitze daheim sind, wo der Rotohrbülbül fliegt und die Straußwachteln wachteln. Pflanzenarten vielerlei: Schildblättrige Hakenfrucht, Kriechendes Springkraut und Riesen-Pfeifenwinde betreiben ihre geheimen Geschäfte. Mal ist es heiß, mal kalt, mal feucht, mal trocken in den verschiedenen Ecken der Welt von Mexiko bis Sowieso. Ich entdecke die Diskokugel, die im Farnhaus hängt, denn die Farne tanzen gern Disko-Fox. Ich puste die sanften Samenmobiles sinnlos weit entwickelter Sisalpflanzen an. Erwehre mich der Überwucherung durch Bananenblätter. Nehme die Pfeilgiftfrösche ins Visier, warne auch die Wirbellosen. Dann zack, ab in den Amazonas. Erfrischung bei den Fischen. Ja, glotzt nur, ihr glubschäubigen Klotzköpfe, sowas habt ihr noch nicht gesehen. Zum Glück kommt der Gelbe Segelflossendoktor hier nicht vor, denn der würde mich schnell behandeln. Vor dem taktischen Rückzug zeige ich noch den scharfen Zähnen der Piranhas gegenüber Härte. Dann, zack, genug erfrischt und wieder an Land. Am Ausgang der grünen Hölle kaufe ich Preziosen aus den Tropen, zum Beispiel einen Riegel aus Schokolade und Kokosraspeln. Den kauend befällt mich der Verdacht, dass ich vielleicht doch ein Weltnaturkenner bin.