Grußwort

Herrenkrugparkc

Den Herbst begrüßen, im Herrenkrugpark.

Es könnte noch Sommer sein, aber der Sommer ist vorbei. Schon ein wenig kühl um die Backen, wenn es wolkig ist und nicht heiter. Aber die Wolkenschiffe lassen oft Sonne durch. Aber es gibt an vielen Stellen einen Mostgeruch von heruntergefallenen und zertretenen Äpfeln.

Der Park ist viel größer, als ich nach dem ersten Besuch dachte. Die Erklärtafel spricht von einer typischen Auenlandschaft, und ich glaube es gleich, muss aber auch sachfremd an Heidegegenden denken, an den Albtrauf. Ich gehe wie auf der Limburg, nur in flach.

Laufen und laufen bei dem Wetter, ich bin so frei. Wenige Leute, Jogger zum Beispiel und geschwinde Radfahrer, aber warum so geschwind? Ich rate ab, Elektrostrampler, ich rate ab! Als ich das Paar überhole, das mir eine Zeit lang vorausgelaufen ist, sehe ich, dass die beiden jünger sind, als ich dachte, und ich höre, dass sie sich streiten. "Das ist ein Mutterproblem, was du da hast!", sagt sie nachdrücklich. Er entgegnet genervt: "Das habe ich ja jetzt verstan-den!" Fast bin ich versucht, mich wie so ein Idiot einzumischen: Streitet euch nicht, alles wird gut. Aber ich kann mich beherrschen, das habe ich gelernt.

Obwohl es die Elbe ist, möchte ich den Fluss, der mich auf dem Rückweg begleitet, "Donau" nennen. In der einen Richtung ist das Wasser ganz sonnenglitzrig, in der anderen tiefblau. So soll es sein. Über dem tiefblauen Donauwasser drehen sich die zuverlässigen Windsammler. An Bänken vorbei zurück, an dem Hotel, das mitten im Park liegt. Zurück zur Straßenbahnhaltestelle. Drei Stunden war ich im Auenland unterwegs, und das werde ich in meinen Beinen merken, obwohl es flach war.

chieftainj
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